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Gemeinde Belrieth

Kirche Belrieth

Postanschrift 98617 Belrieth Hauptstraße 66

 

(Bürgermeister)

Gemeinderat Belrieth, "Meininger Tageblatt" 25.6.2014

Jubiläen und mehr, "Meininger Tageblatt" 20.2.2014

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Erstmals urkundlich erwähnt wurde Belrieth 840 in einer Urkunde durch Kaiser Ludwig den Frommen (778 – 840). Die selbständige Belrieth ist somit 1175 Jahre alt und eine der ältesten Gemeinden des Landkreises Schmalkalden-Meiningen.

 

An der B 89 gelegen, präsentiert sich das Dorf eingebettet in reizvoller Landschaft des Werratals zwischen den Städten Hildburghausen und Meiningen.

 

Die Werra trennte den Ort in zwei Ortsteile, die in der einheimischen Mundart als Hübe- und Selldorf bezeichnet werden. Eine 5-bogige steinerne Brücke aus dem Jahr 1578 verbindet die Ortsteile miteinander.

 

Den Anfang bildete ein Herrenhof, etwa an der Stelle, wo man heute noch das Gut findet. Nach der Geschichtsschreibung fügte man später die Burg dazu. Eigentlich kann man von zwei Höfen sprechen, dem Herrenhof, der kriegerischen Auseinandersetzungen zum Opfer fiel, und dem jüngeren, dessen Bewirtschaftung bis 1918 dauerte. Beide waren und sind auf dem Vorsprung des Kirchenberges existent. Zum Schutz gegen unruhige Zeiten fing man an, befestigte Mauern um die Herrschaftshäuser zu errichten. Die innere Umwehrung ist uns größtenteils erhalten und lässt Reste eines Wehrganges erkennen. Bei der Errichtung der Höfe wurde ein genaues Bebauungsprinzip festgelegt. Nach außen schottete man sich mit großen Scheunen ab. Direkt an der Werra wurde ein weiträumiger Dorfplatz angelegt. Auch heute spielt sich noch ein Großteil des dörflichen Lebens auf diesem zentralen Platz ab.


Eine Besonderheit ist die Kirchenburg. Hier soll schon Heinrich I. geweilt haben. Die Umwandlung der Burg zur Kirchveste vollzog sich nach dem hennebergischen Erbfolgekrieg nach 1379. Man nimmt an, dass Teile der Burgkapelle in der heutigen Kirche, 1588 – 1614 errichtet, verwandt wurden. Einen Beweis für den Vorgängerbau könnte die bei den Bauarbeiten 1992 gefundene Sakramentsnische liefern. Die befestigte Anlage erreicht man über einen Torweg. An der inneren Umwehrung befinden sich noch viele Kellergarden, die den Bewohnern des nördlichen Ortsteils zur Bevorratung dienen, da diese des öfteren mit Überschwemmungen zu rechnen hatten. Zusätzlich hatten die Gaden Schutzfunktionen für die Dorfbewohner, gegen räuberische Banden.

 

Interessante Details wie Spoilen in den Gaden, der Rest einer ornamentalen Putzstruktur an der Südseite des Kirchenschiffes, Renaissancemalereien im Inneren und ein schweres Kreuzgewölbe unter dem Torhaus laden ein, einmal dem Alttagsstress zu entfliehen.


Die Wohnhäuser sind im fränkischen Fachwerkstil errichtet. Solide Handwerkskonstruktionen, heute meist dem 18. und 19. Jahrhundert zuzuordnen, prägen das Dorfbild. Weiterhin erwähnenswerte Gebäude des Ortes sind die alte Schule, welche im 16. Jahrhundert entstand, das Gemeindehaus, die ehemalige Mühle und die wunderschöne historische Dorfbrücke.


Zum geschichtsträchtigen Umfeld von Belrieth zählt auch der Hofteich, welcher gern als Wanderziel genutzt wird. Bis 1988 stand hier ein Gehöft, das bedauerlicherweise einer nicht zu verstehenden politischen Entscheidung aus DDR – Zeiten zum Opfer fiel. Nur die große Scheune ist vor dem Verlust bewahrt worden. Sie wurde umgesetzt und ist heute im Freilandmuseum Kloster Veßra zu bewundern. 

 

 

Homepage: www.belrieth.de Gemeinde Belrieth